Freitag, 10. Juni 2011

Böse Kamele, gutes Gewissen

Der Hype um den angeblichen Klimawandel und die Hysterie wegen des hundsgemeinen CO2 hat einen neuen Gipfel erreicht: die Kamele müssen durchs Nadelöhr, damit die lieben Gutmenschen und die bewußt lebenden Ökofreaks in den Himmel kommen.


Böse Kamele 

Urheber: Garrondo via Wikipedia, Titel: Sahara camel calf feeding from her mother 


Apropos Himmel: der geht leider als erstes drauf, tja, Pech gehabt. Und warum? Weil 1,2 Millionen Kamele in Australien rülpsen und pupsen. Dabei wird jede Menge CH4 frei, auch Methan, Faulgas, Sumpfgas oder Methylwasserstoff genannt. Und das ist um ein Vielfaches schlimmer und böser als das CO2, das wir alle ausatmen. Denn die Halbwertszeit von Methan in der Erdatmosphäre beträgt 14 Jahre, hinsichtlich seines Zerfalls durch Oxidation zu CO2 und Wasser.



Böses Methan  


Methan? Was ist denn das? 
Methan kennt jeder: stinknormales Erdgas, ebenso Biogas; beim Camping hat man so etwas ähnliches in der Flasche, zum Beispiel Propan oder Butan. Methan gilt als sauberer Treibstoff für Ökoautos. So weit, so gut.
„Ein großer Teil des Methans wird durch Mikroorganismen gebildet: Beim Faulen organischer Stoffe unter Luftabschluss in Sümpfen oder am Grund stark verschmutzter Gewässer bildet sich Sumpfgas, ein Gemisch aus Methan und Kohlenstoffdioxid. Auch Biogas besteht überwiegend aus Methan (...) Die biologische Bildung von Methan wird durch spezielle Vertreter der Archaeen, den Methanogenen, verursacht. Sie nutzen einfache organische Verbindungen wie Kohlenstoffdioxid oder Methanol und reduzieren diese zu Methan, um Energie zu gewinnen. Dieser Prozess wird Methanogenese genannt.(...) Etwa 70 % der mikrobiellen Methanemission der Erde ist auf Aktivitäten der Menschen zurückzuführen. Durch landwirtschaftlichen Anbau und Tierhaltung wird Methan emittiert, 39 % dieser Emissionen gehen auf die Rinderhaltung zurück, 17 % auf den Nassreisanbau. In Deutschland wurden 1994 etwa 833.000 Tonnen Methan emittiert.“ (Wikipedia)

Wir lernen: wer Reis ißt, wird dadurch zum Umweltsünder. Wer Rindfleisch ißt, ebenso. Eigentlich schuld am Methan sind zwar die Urbakterien, aber die sind schließlich Natur pur, also müssen sie gut sein, so wie bekanntlich ja auch die ganz natürlichen Vulkanausbrüche und Tsunamis etwas Gutes sind. Wenn die Natur und die methanbildenden Bakterien aber gut sind, kann es nur der Mensch sein, der böse ist. Logisch.

Außerdem merken wir uns jetzt noch eine einzige Zahl, nur die eine (denn die brauchen wir gleich noch): allein in Deutschland(!)  wurden vor 17 Jahren(!) 833.000 Tonnen Methan freigesetzt. Und damit kommen wir zu den australischen Kamelen:


1,2 Millionen Kamele
In Australien leben mehr als 1,2 Millionen wilde Kamele. Sie gelten als Klimasünder, weil sie im Jahr 45 Tonnen Methan ausstoßen – ein Gas, das 21 mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxid. Würden alle Kamele in Australien getötet, spare das im Jahr so viel klimaschädliche Gase wie der Ausstoß von 300 000 Autos, meinte der Oppositionssprecher für Agrarfragen, John Cobb. 
Quelle: FOCUS Online 

Solche nichtssagenden Zahlenwüsten sind immer lustig, alle schreien „boah ey“, aber keiner versteht's, und zehn Minuten später hat man es eh vergessen. Sind es 45 Tonnen gesamt? Oder pro Tier? Immerhin lernen wir durch einfachen Dreisatz, daß ein Auto nur viermal soviel schädliches Abgas erzeugt wie ein Kamel. Also locker bleiben! Übrigens, es sind insgesamt 45 Tonnen australischen Kamelmethans, ganze 45 Tonnen von 1,2 Millionen Tieren. Dafür haben wir uns vorhin die Zahl gemerkt, nämlich das deutsche Methan betreffend:   833.000 Tonnen jährlich. Wer es nicht im Kopf überschlagen kann, nutzt den Taschenrechner und erkennt:  Deutschland hat im Jahr 1994 das 18.500fache an Methan emitiert wie diese bösen australischen Kamele; in einem Jahr! - Und, wenn wir schon dabei sind: jedes Rindvieh auf der Welt produziert das 2,5fache des Kamels, wenn es um Methan geht.


Das Sommerloch 2011 ist eröffnet
Also, das ganze Geblubber ist nichts weiter als eine weitere entzündliche Blase im Hirn der Ökoverrückten. Ein Sturm im Wasserglas, oder, um im Bild zu bleiben: ein Kamelfurz im Blätterwald. Womit wir abschließend vom schmerzhaften Blödsinn zum scherzhaften Ausgleich kommen.


Methan
aus Kamelopedia, der freien Wissensdatenbank

Methan ist ein Gas, welches bei der Produktion von Dung eine wichtige Rolle spielt.

Nur mit Hilfe des Methans ist es dem Kamel möglich, seinen Dung in entsprechende Entfernung zu "werfen". Hierbei kann eine Schussweite von mehreren Metern erreicht werden. Somit ist nicht nur das Spucken, sondern auch das "Düngen" sehr gefährlich.

Findige Erfinder nutzen das Kamel zur Produktion von Methangas. Dies geschieht hauptsächlich durch Sublimation von Linsen. Aus diesem Gas kann durch Verbrennung kinetische Energie gewonnen werden für den Betrieb von Taschenlampen, Feuerzeugen und auch Mercedesspargeln.

Massenmord an Kamelen? 
Eigentlich sollten die Tierschützer das Thema schon längst entdeckt haben. Gute Argumente hätten sie ja. Denn das Abschießen von Kamelen durch Scharfschützen aus dem Helicopter wäre nicht nur mit dem deutschen Jagd- sowie Tierschutzgesetz unvereinbar, es wirft - neben der Schadstoff-Emissionen des Helis und der Schußwaffen - neue Probleme auf. Denn findige Köpfe haben errechnet, daß ein durchschnittlicher Kamelkadaver im Verlauf des Verrottungsprozesses 700 kg Kohlendioxid in die Atmosphäre entläßt. Also auch keine gute Lösung. - Nicht übersehen sollte man: natürlich geht es ums Geld, um den Zertifikatehandel. Nur tote Kamele sind gute Kamele, und die sind immerhin zum Tagespreis 18 Millionen Euro wert.

„Den bisherigen Höhepunkt der Kamelplage bildete die Belagerung des kleinen Ortes Kaltukatjara (engl. Docker River, 350 Einwohner), 500 km südwestlich von Alice Springs an der Grenze zu Western Australia, durch rund 6000 Kamele in der Trockenzeit des Jahres 2009. Auf ihrer Suche nach Wasser fügten die Tiere der Gebäude- und Wasserinfrastruktur des Ortes schwere Schäden zu. Sie drangen auch massenweise auf das Rollfeld des Flugplatzes ein und beeinträchtigten so den Flugzeugverkehr, unter anderem für Evakuierungen von medizinischen Notfällen. Die Qualität des Trinkwassers der Ortschaft war durch von ihrer eigenen Herde zertrampelte und nun verwesende Kamelkadaver gefährdet. Die Regierung des Northern Territorys sah sich zur Notkeulung von 3604 Kamelen zu Kosten von knapp $50.000 gezwungen, wozu die Tiere mit Hubschraubern circa 15 km außerhalb der Ortschaft zusammengetrieben wurden. Wegen der sich anschließenden Fliegenplage und des starken Verwesungsgeruchs verließen viele Anwohner daraufhin den Ort.“ (Wikipedia

Da kann man doch eigentlich nur noch sagen: Eßt mehr Kamelfleisch!

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