Sonntag, 19. Mai 2013

Jüdische Friedhöfe in Deutschland - was haben sie mit dem Frieden im Nahen Osten zu tun?

Die Welt ist klein, und manchmal begegnet man sich wirklich zweimal: vor wenigen Tagen fand ich zufällig bei einer Recherche zu einem ganz anderen Thema über die Brücke der Suchwörter "Franken" und "Friedhof" eine Meldung, die mich urplötzlich um über ein Jahrzehnt zurückversetzte: an das Diskussions-Board "Nahost" beim Internetprovider AOL. 
 
Direkt nach den islamistischen Massenmorden in den USA am 11. September 2001 hatte ich mich damals im Internet nach den Reaktionen der deutschen Internet-Stammtische umgesehen, da mir aufgrund bisheriger Erfahrungen klar war, daß es nach diesem Anschlag keine zwei Tage dauern würde, bis die üblichen Verschwörungstheoretiker mal wieder "die Juden" und den "Nahostkonflikt" als "eigentliche Ursache" ausgemacht haben würden. So kam es dann ja auch.  


Vom Friedhof zum Frieden
 
Eine der Diskutantinnen damals fiel mir besonders auf, da sie immer wieder vom Frieden im Nahen Osten sprach und dies mit ihrer Dokumentation jüdischer Friedhöfe in Deutschland verbunden wissen wollte. Sie schrieb damals unter ihrem Klarnamen, ich unter dem Pseudonym "Kavenzmann". Es gab viele Diskussionen um Israel, um Friedenspolitik, um den arabischen Terror. Um es kurz zu machen: die Diskussionen eskalierten so sehr, daß diese Diskutantin mich wegen Beleidigung und übler Nachrede anzeigte. Ich hatte mich unter anderem darüber lustig gemacht, daß sie äußerst mangelhafte Kenntnisse zur jüdischen Geschichte und insbesondere zur Geschichte des Völkerbund-Mandats "Palästina" gezeigt hatte und ansonsten - vehement, mit Herzblut, aber rhetorisch eher ungeschickt - ins Horn der gutmenschlichen selbsternannten Israel-"Experten" stieß. Das übliche Problem: viel Meinung, wenig Wissen. 

 
Das Auge des Gesetzes (Justitia), Carl Spitzweg (1857)
Raubkunst, restituiert vom Bundespräsidialamt Deutschland an die Erben Leo Bendel 


In zwei Instanzen freigesprochen

Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen mangels öffentlichen Interesses bald ein und verwies die Klägerin auf den Privatklageweg, worauf ich dann auch in der Tat eine Klageschrift vom zuständigen Amtsgericht Bensheim erhielt, mit der Aufforderung, fristgerecht zu erwidern. Den Prozeß gewann ich erwartungsgemäß, doch die Klägerin ließ nicht locker und ging in die zweite Instanz. Es kam sogar noch eine Schadensersatzklage dazu, weil ich angeblich ihre Gesundheit erheblich beschädigt und gefährdet hätte, sie hätte wegen der Auseinandersetzung mit mir einen Hörsturz erlitten. Auch in zweiter Instanz vor dem OLG Darmstadt ging die Geschichte aus wie erwartet: Freispruch, Zurückweisung eines Schadensersatzanspruches. Die Richter empfahlen der Klägerin, am besten derartige Diskussionen im Internet zu meiden. Zumal sich herausstellte, daß die Klägerin - nahezu gleichaltrig mit dem Beklagten - damals bereits seit langem arbeits- und berufsunfähig war, wegen einiger chronischer Krankheiten...

Da war sie wieder, diese verwunderte Frage angesichts jener ambivalenten Deutschen, die mich seit dem Sechs-Tage-Krieg im Jahr 1967 bewegt: wie kann man das in einem einzigen Kopf zusammenbekommen, diese nahezu morbide Lust an jüdischen Friedhöfen einerseits und den erbitterten und heimtückischen Kampf gegen Israel und lebende Juden andererseits?


Unbestritten: Engagement als Heimatforscherin

Die damals zu Lasten ihrer Rechtschutzversicherung erfreulicherweise erfolglose Klägerin - die Sozialpädagogin Angelika Brosig - hat sich andererseits sehr engagiert und erfolgreich um die Pflege alter jüdischer Friedhöfe in Franken und um die historische Aufarbeitung der Geschichte der Juden in Franken bemüht. Hierfür hat sie verdientermaßen einige lobende Erwähnung gefunden und auch Preise erhalten:
Die Dokumentation und Erhaltung jüdischer Grabstätten in Deutschland ist äußerst wichtig, sie ist auch sinnvoll. Die Deutschen sollen sich ruhig mit toten Juden beschäftigen und natürlich mit ihrer eigenen Geschichte, da zwischen beidem ja ein gewisser Zusammenhang besteht. - Doch wie sieht es aus mit dem Verhältnis von nichtjüdischen Deutschen zu in Deutschland lebenden Juden? Wie sieht es aus mit dem Verhältnis von Deutschen zum jüdischen Staat Israel? Da findet man vor allem dann unsinnige Einmischung und bewußtloses Besserwissen, bis hin zur unverhohlenen Unterstützung des Hamas-Terrorregimes in Gaza und inklusive der Vorbereitung zur Lieferung von Massenvernichtungswaffen an die international geächtete Terror-Organisation Hamas:

Das ganze Zitat aus dem zweiten Punkt ist beachtlich, weil es alle üblichen Versatzstücke des ganz normalen Antisemitismus enthält, beginnend mit der Berufung auf Alibijuden (traditionell formuliert: "einige meiner besten Freund sind Juden", hier in der Form "ich bin so mit vielen jüdischen Nachkommen und anderen Leuten aus jüdischen Gemeinden befreundet und bekannt"):

"Mein Name ist Angelika Brosig, ich kümmere mich in meinem Wohnort Schopfloch um den verwaisten jüdischen Friedhof Schopfloch in Mittelfranken, bin so mit vielen jüdischen Nachkommen und anderen Leuten aus jüdischen Gemeinden befreundet und bekannt.
Ich bin auch mit Frau Ingrid Rumpf befreundet und kenne und schätze (...) ihr Engagement für die Palästinenser sehr.
Es ist sehr bedauerlich, dass Sie diese Ausstellung, die einen Einblick in die andere Seite Israels aus der Sicht der Palästinenser vermittelt, in Ihrer Stadt nicht zulassen.
Die Ausstellung ist natürlich kritisch, aber haben wir denn nun schon Zeiten, in denen Kritik nicht mehr zugelassen wird....
Schade, dass Sie hier das demokratische Recht auf freie Meinungsbildung so einschränken, denn auch diese Arbeit ist sehr wertvoll und wichtig, gerade für uns Deutsche.
Ich habe grossen Respekt für die Arbeit von Frau Rumpf, sie hat ja auch Respekt für meine Arbeit!
Mit freundlichen Grüssen, Angelika Brosig www.juden-in-schopfloch.de"

Um dieses Zitat allerdings erst so richtig würdigen zu können, muß man sich vergegenwärtigen, wer dieser Erhard Arendt ist und was er ansonsten so tut. Der insgesamt eher erfolglose "Künstler" verbringt nämlich die meiste Zeit damit, gegen Israel zu hetzen und Israels geplante Vernichtung propagandistisch zu begleiten, im freundschaftlichen Schulterschluß mit den islamistischen Terrorverehrern von Muslim-Markt natürlich. 

Anyway, de mortuis nil nis bene... - daher zum Abschluß einfach nur ein Zitat:

"Angelika Brosig wurde 1956 im 100 km von Nürnberg entfernt liegenden Ansbach geboren und war 16 Jahre an einer Behindertenschule in Baden-Württemberg tätig. Später arbeitete sie in einem Jugendzentrum. Von früh an war sie in der Friedensbewegung engagiert, und einmal stand sie sogar kurz davor nach Israel zu gehen – ihr Beruf hielt sie jedoch schließlich davon ab." 
Quelle: Obermayer German Jewish History Award 

Abgehalten davon, nach Israel zu gehen? Vom Beruf? - Das war für beide Seiten sicher besser so, denn wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde mehr. Möge sie ihren Frieden endlich gefunden haben. 


Bayrischer Rundfunk - Nachruf 

"Angelika Brosig aus dem westmittelfränkischen Schopfloch ist mit 56 Jahren viel zu früh verstorben. In Schopfloch und Bechhofen hat sie sich liebevoll der Restaurierung der Jüdischen Friedhöfe gewidmet"
(Ina Schwandner, 28.02.2013).

Freitag, 10. Juni 2011

Böse Kamele, gutes Gewissen

Der Hype um den angeblichen Klimawandel und die Hysterie wegen des hundsgemeinen CO2 hat einen neuen Gipfel erreicht: die Kamele müssen durchs Nadelöhr, damit die lieben Gutmenschen und die bewußt lebenden Ökofreaks in den Himmel kommen.


Böse Kamele 

Urheber: Garrondo via Wikipedia, Titel: Sahara camel calf feeding from her mother 


Apropos Himmel: der geht leider als erstes drauf, tja, Pech gehabt. Und warum? Weil 1,2 Millionen Kamele in Australien rülpsen und pupsen. Dabei wird jede Menge CH4 frei, auch Methan, Faulgas, Sumpfgas oder Methylwasserstoff genannt. Und das ist um ein Vielfaches schlimmer und böser als das CO2, das wir alle ausatmen. Denn die Halbwertszeit von Methan in der Erdatmosphäre beträgt 14 Jahre, hinsichtlich seines Zerfalls durch Oxidation zu CO2 und Wasser.



Böses Methan  


Methan? Was ist denn das? 
Methan kennt jeder: stinknormales Erdgas, ebenso Biogas; beim Camping hat man so etwas ähnliches in der Flasche, zum Beispiel Propan oder Butan. Methan gilt als sauberer Treibstoff für Ökoautos. So weit, so gut.
„Ein großer Teil des Methans wird durch Mikroorganismen gebildet: Beim Faulen organischer Stoffe unter Luftabschluss in Sümpfen oder am Grund stark verschmutzter Gewässer bildet sich Sumpfgas, ein Gemisch aus Methan und Kohlenstoffdioxid. Auch Biogas besteht überwiegend aus Methan (...) Die biologische Bildung von Methan wird durch spezielle Vertreter der Archaeen, den Methanogenen, verursacht. Sie nutzen einfache organische Verbindungen wie Kohlenstoffdioxid oder Methanol und reduzieren diese zu Methan, um Energie zu gewinnen. Dieser Prozess wird Methanogenese genannt.(...) Etwa 70 % der mikrobiellen Methanemission der Erde ist auf Aktivitäten der Menschen zurückzuführen. Durch landwirtschaftlichen Anbau und Tierhaltung wird Methan emittiert, 39 % dieser Emissionen gehen auf die Rinderhaltung zurück, 17 % auf den Nassreisanbau. In Deutschland wurden 1994 etwa 833.000 Tonnen Methan emittiert.“ (Wikipedia)

Wir lernen: wer Reis ißt, wird dadurch zum Umweltsünder. Wer Rindfleisch ißt, ebenso. Eigentlich schuld am Methan sind zwar die Urbakterien, aber die sind schließlich Natur pur, also müssen sie gut sein, so wie bekanntlich ja auch die ganz natürlichen Vulkanausbrüche und Tsunamis etwas Gutes sind. Wenn die Natur und die methanbildenden Bakterien aber gut sind, kann es nur der Mensch sein, der böse ist. Logisch.

Außerdem merken wir uns jetzt noch eine einzige Zahl, nur die eine (denn die brauchen wir gleich noch): allein in Deutschland(!)  wurden vor 17 Jahren(!) 833.000 Tonnen Methan freigesetzt. Und damit kommen wir zu den australischen Kamelen:


1,2 Millionen Kamele
In Australien leben mehr als 1,2 Millionen wilde Kamele. Sie gelten als Klimasünder, weil sie im Jahr 45 Tonnen Methan ausstoßen – ein Gas, das 21 mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxid. Würden alle Kamele in Australien getötet, spare das im Jahr so viel klimaschädliche Gase wie der Ausstoß von 300 000 Autos, meinte der Oppositionssprecher für Agrarfragen, John Cobb. 
Quelle: FOCUS Online 

Solche nichtssagenden Zahlenwüsten sind immer lustig, alle schreien „boah ey“, aber keiner versteht's, und zehn Minuten später hat man es eh vergessen. Sind es 45 Tonnen gesamt? Oder pro Tier? Immerhin lernen wir durch einfachen Dreisatz, daß ein Auto nur viermal soviel schädliches Abgas erzeugt wie ein Kamel. Also locker bleiben! Übrigens, es sind insgesamt 45 Tonnen australischen Kamelmethans, ganze 45 Tonnen von 1,2 Millionen Tieren. Dafür haben wir uns vorhin die Zahl gemerkt, nämlich das deutsche Methan betreffend:   833.000 Tonnen jährlich. Wer es nicht im Kopf überschlagen kann, nutzt den Taschenrechner und erkennt:  Deutschland hat im Jahr 1994 das 18.500fache an Methan emitiert wie diese bösen australischen Kamele; in einem Jahr! - Und, wenn wir schon dabei sind: jedes Rindvieh auf der Welt produziert das 2,5fache des Kamels, wenn es um Methan geht.


Das Sommerloch 2011 ist eröffnet
Also, das ganze Geblubber ist nichts weiter als eine weitere entzündliche Blase im Hirn der Ökoverrückten. Ein Sturm im Wasserglas, oder, um im Bild zu bleiben: ein Kamelfurz im Blätterwald. Womit wir abschließend vom schmerzhaften Blödsinn zum scherzhaften Ausgleich kommen.


Methan
aus Kamelopedia, der freien Wissensdatenbank

Methan ist ein Gas, welches bei der Produktion von Dung eine wichtige Rolle spielt.

Nur mit Hilfe des Methans ist es dem Kamel möglich, seinen Dung in entsprechende Entfernung zu "werfen". Hierbei kann eine Schussweite von mehreren Metern erreicht werden. Somit ist nicht nur das Spucken, sondern auch das "Düngen" sehr gefährlich.

Findige Erfinder nutzen das Kamel zur Produktion von Methangas. Dies geschieht hauptsächlich durch Sublimation von Linsen. Aus diesem Gas kann durch Verbrennung kinetische Energie gewonnen werden für den Betrieb von Taschenlampen, Feuerzeugen und auch Mercedesspargeln.

Massenmord an Kamelen? 
Eigentlich sollten die Tierschützer das Thema schon längst entdeckt haben. Gute Argumente hätten sie ja. Denn das Abschießen von Kamelen durch Scharfschützen aus dem Helicopter wäre nicht nur mit dem deutschen Jagd- sowie Tierschutzgesetz unvereinbar, es wirft - neben der Schadstoff-Emissionen des Helis und der Schußwaffen - neue Probleme auf. Denn findige Köpfe haben errechnet, daß ein durchschnittlicher Kamelkadaver im Verlauf des Verrottungsprozesses 700 kg Kohlendioxid in die Atmosphäre entläßt. Also auch keine gute Lösung. - Nicht übersehen sollte man: natürlich geht es ums Geld, um den Zertifikatehandel. Nur tote Kamele sind gute Kamele, und die sind immerhin zum Tagespreis 18 Millionen Euro wert.

„Den bisherigen Höhepunkt der Kamelplage bildete die Belagerung des kleinen Ortes Kaltukatjara (engl. Docker River, 350 Einwohner), 500 km südwestlich von Alice Springs an der Grenze zu Western Australia, durch rund 6000 Kamele in der Trockenzeit des Jahres 2009. Auf ihrer Suche nach Wasser fügten die Tiere der Gebäude- und Wasserinfrastruktur des Ortes schwere Schäden zu. Sie drangen auch massenweise auf das Rollfeld des Flugplatzes ein und beeinträchtigten so den Flugzeugverkehr, unter anderem für Evakuierungen von medizinischen Notfällen. Die Qualität des Trinkwassers der Ortschaft war durch von ihrer eigenen Herde zertrampelte und nun verwesende Kamelkadaver gefährdet. Die Regierung des Northern Territorys sah sich zur Notkeulung von 3604 Kamelen zu Kosten von knapp $50.000 gezwungen, wozu die Tiere mit Hubschraubern circa 15 km außerhalb der Ortschaft zusammengetrieben wurden. Wegen der sich anschließenden Fliegenplage und des starken Verwesungsgeruchs verließen viele Anwohner daraufhin den Ort.“ (Wikipedia

Da kann man doch eigentlich nur noch sagen: Eßt mehr Kamelfleisch!

Der Blog, das Blog, die Blog...

Wenn man keine echten Probleme hat, macht man sich welche. Das geht leicht, das funktioniert gut, das macht Spaß. Da kommen sogar die Blockwarte unter den Sprachwahrern auf ihre Kosten. Und die ganze Diskussion ist ein einziges Psychogramm.

Im Deutschen hat jedes Substantiv (Dingwort, Gegenstandswort, Hauptwort, Namenwort, Nennwort) ein grammatisches Geschlecht, das Nomen (Substantiv, Pronomen, Adjektiv oder Artikel) ist also männlich (der Tisch), weiblich (die Gabel) oder sächlich (das Messer). So weit, so gut. Wir lernen, wie es richtig geht. Wir merken uns, daß die Sonne im Deutschen so feminin wie der Mond maskulin ist, und im Französischen eben gerade andersherum. Wir freuen uns daran, daß es im Englischen ganz einfach ist: ohne grammatische Unterscheidung der Geschlechter. Wer mag, merkt sich sogar die Ausnahmen: der Túnnel, das Tunnél. Wobei man letzteres nach der Rechtschreib-Deform auch „Tunell“ schreibt.

  • Zusammenfassende Übung NOMEN 





Der, die, das... - wer, wie, was... 
...wieso, weshalb warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm! Weil wir (uns oder andere) fragen, wie das mit zusammengesetzten Substantiven (Komposita) ist, wissen wir auch, daß das zweite (bzw. das letzte) Glied in einem Kompositum das Geschlecht bestimmt :
  • der Tisch, das Tuch => das Tischtuch  
  • die Schule, das Kind => das Schulkind 
  • die Sahne, das Eis => das Sahneeis 
  • der Bund, die Ausbildung, die Förderung, das Gesetz => das BAFöG 
Übrigens einer jener guten Gründe, warum es korrekt (der Bund, der Kanzler) immer „der Bundeskanzler“ heißt, selbst wenn der Posten von einer Frau besetzt ist. Böse Zungen haben dann daraus bekanntlich „das Merkel“ gemacht.


Der/das Blog? Die/das (e)-mail? 
Der Duden erlaubt beides, aber was heißt das heutzutage schon? Schwierig ist hierbei allenfalls, daß das Wort ohnehin nicht deutsch ist, sondern englisch: web + log(book) = blog, zu deutsch also etwa Netztagebuch. Spricht in beiden Fällen für das Neutrum: das Blog. Dennoch ist das Maskulinum sehr beliebt: der Blog. Angeblich hört sich das besser an. Na ja, wenn man keine Gründe hat, bastelt man sich welche...


Unterm Strich
Es ist eigentlich ziemlich egal, ob man der Blog oder das Blog, die mail oder das mail sagt. Viel wichtiger ist in beiden Fällen, das was Sinnvolles drinsteht. Meint jedenfalls der Kavenzmann.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Dumm, wenn man blöd ist...

Der geneigte Leser macht sich in der Regel von Texten, ihren Inhalten und den Motiven des Verfassers sein eigenes Bild, außer er ist das Opfer von Manipulationen. Oder wenn er blöd ist. Solche Leute verirren sich in der Regel aber gar nicht zum Kavenzmann, denn bei allem Masochismus wollen sie ja nicht ständig schmerzhaft abgebürstet werden.

Insofern ist das im folgenden zitierte Geschmier irgendwo im bedeutungslosen Niemandsland angesiedelt, in der Bedeutung etwa zwischen Staub der Erde und Dreck unter den Fingernägeln, es wäre somit also nicht der Rede wert, aber ab und zu wirft man eben gern mal einen Stein in den Teich, weil dann die Frösche so schön heraushüpfen...


Ankläger, Richter und Henker in einer Person 

Einer dieser Giftfrösche ist „ginger“, unterwegs als vermeintlicher „Medien-Watcher“ – welch ein grausiges Denglisch-Wort. Ein angeblicher Rächer der Witwen und Waisen, der selbsternannte Ankläger, Richter und Möchtegern-Henker in einer Person. Der sich besonders schlau dünkt, in Wahrheit aber nicht einmal ein Praktikum bei einem Privatermittler überstehen würde, mangels logischen Denkvermögens. Der sich mit einer Sache, die keinen interessiert außer der Staatsanwaltschaft wegen der Strafanzeigen gegen „ginger“, mit einem „Offenen Brief “ an die gelangweilte Weltöffentlichkeit wendet...

Schau'n wir mal, dann seh'n wir's schon:


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 * * * * * *            Beginn des Zitats          * * * * * *


screenshot groß 


Medien-Watcher

Gegen rechtsradikale Inhalte und Hetzparolen im Netz
Neuigkeiten
Willkommen
Impressum
Samstag, 4. Juni 2011 

Offener Brief

Lieber Kay L.,

da ja die Beiträge in Medienwatcher von Ihnen selbst für die Suchmaschinen optimiert werden und Sie selbst diese Beiträge publizieren und die Auffindbarkeit erhöhen, http://person.yasni.de/kay+lorey+1139666/seiten+m%C3%BCnchen, kann die StA getrost davon ausgehen, daß Ihnen dadurch kein Nachteil entstanden ist und somit keine strafbare Handlung erfolgt ist.
Danke für Ihre Unterstützung!
Vielleicht gewinnt der Staatsanwalt bei der Lektüre Ihrer Beiträge mal ein genaues Bild des Ausmaßes der Schäden, die Ihre Mobbingaktionen im Internet gegenüber anderen Menschen und Nationalitäten verursachen.
Vielleicht interessiert es mal einen Staatsanwalt, welche Hetzparolen und Beleidigungen Sie auch gegen Politiker wie z.B. türkischtämmige Ministerinnen und sogar den Bundespräsidenten abgelassen haben?
Es würde uns sehr interessieren, wie die Staatsanwaltschaft mit diesen Informationen umgeht, da es auch diverse Privatpersonen gibt, die uns gegenüber versichern, daß sie von Ihnen virtuell gestalkt wurden.
Wir werden die Namen und Infos der betreffenden Personen gern an die StA weitergeben.
 
Autor Ginger um 00:32  
http://medien-watcher.blogspot.com/2011/06/offener-brief.html

    * * * * * *           Ende des Zitats            * * * * * * 
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Verleumdung ist kein Kavaliersdelikt

Das deutsche Strafgesetzbuch ist da recht klar: wenn man etwas über einen anderen als Tatsache behauptet, sollte es wahr sein, und man sollte es auch beweisen können:

§186 StGB   
Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. 

Bemerkenswert aber auch, wie sehr meine bescheidenenen Auswirkungen im Internet überschätzt werden. Paranoia hat ja als einen möglichen Ausdruck die völlige Verzerrung der Wahrnehmung, bis hin zu einer giganto-manisch anmutenden Übersteigerung des Gegners, sofern man nicht die Leugnung wählt.

Aber schauen wir doch mal im Einzelnen, was dieser Dummfug eigentlich aussagt, denn er strotzt nur so vor Denkfehlern und falschen Grundannahmen.
  1. Wird es selbst einem weniger versierten Internetnutzer auffallen, daß man „von außen“ einen Blog, den ein anderer zusammenschmiert, wohl kaum  für die Suchmaschinen „optimieren“ kann.  
  2. Sollte man sich darüber im Klaren sein, daß Straftatbestände wie der §185 StGB (Beleidigung),  §186 StGB (Üble Nachrede) und  §187 StGB (Verleumdung) nach dem Strafrecht betrachtet werden, es muß also gar kein konkreter Schaden eingetreten sein; einfach mal das Gesetz lesen! 
  3. Wurde ich bisher von den zur Anzeige gebrachten Verdächtigen lediglich beleidigt und verleumdet (als „Rechter“, als „Stalker“ und „Mobber“ sowie durch die herabwürdigende Behauptung, ich sei  „rechtsradikal“, „Rassist“ und „Antisemit“), kommt nun auch noch 
  4. der fälschlich gegen mich erhobene Vorwurf der „Volksverhetzung“ hinzu. 
  5. Wie man jemanden „virtuell stalken“ soll, dieses Kunststück darf  „ginger“ dann sicher dem Strafrichter erläutern. Der wird dann natürlich auch fragen, wo „ginger“ denn das Impressum im Blog hat... 

Angetrieben vom Haß 

Interessant ist's allemal: wie kommt jemand, dem man noch nie begegnet ist, der noch nie mit einem Kontakt hatte, in eine so obsessive Verfolgungs- und Verleumdungswut? Rational ist das nicht, also kann es nur unbändiger Haß sein, gepaart mit einem guten Teil Dummheit.


Plutarch hat's bereits analysiert...

...nur kann das in diesem Fall recht teuer werden, die Umsetzung dieser Weisheit:

„Audacter calumniare, semper aliquid haeret.“ 
„Verleumde nur dreist, etwas bleibt immer hängen.“ 

    Mittwoch, 1. Juni 2011

    Kavenzmann (II) - Das Trumm, der Ommek


    Kawenzmann anne Muhle


    Kawenzmann (Substantiv) 

    Eine Person oder Sache von beeindruckend überdimensionalen Ausmaßen.

    Herkunft: 
    nautisch: einzelne, große Welle,
    archaisch: Konventsmann = sehr dicker Mönch.

    Beispiel: "Dem Hannes seine neue Flamme hat astreine Riesenglocken. Datt sind zwei Kawenzmänner, als wennet verboten wär."

    Synonyme: Ommek, Trumm


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    Ergänzung: 

    Kawenzmann

    großer Mensch; umschreibt im Gegensatz zu "Brackmann" nicht die Ausmaße von Sachen, sondern ausschließlich von Personen ("Da kam son Kawenzmann inne Bollerbude, der waa breit wie hoch und ging nur quer durche Tür.")

    http://www.ruhrgebietssprache.de/lexikon/kawenzmann.html 

     

    Kavenzmann (I) - Die Monsterwelle

    Sonntag, 29. Mai 2011

    Professor Bömmel und die Dampfmaschin'


    Kawenzmann? Kavenzmann? Kaventsmann? Wie schreibt man's denn nun, dieses komische Wort? Und was bedeutet das überhaupt? Für die ganz Schlauen dann noch die Frage: woher kommt's denn?

    »Wo simmer denn dran? Aha, heute krieje mer
    de Dampfmaschin. Also, wat is en
    Dampfmaschin? Da stelle mer uns janz dumm.
    Und da sage mer so: En Dampfmaschin, dat is
    ene jroße schwarze Raum, der hat hinten un vorn
    e Loch. Dat eine Loch, dat is de Feuerung. Und
    dat andere Loch, dat krieje mer später.«
    Hans Pfeiffer konnte es nicht begreifen, dass
    die Klasse nicht losbrüllte. Auch daran war man
    offenbar gewöhnt.
    Der Physiker aber fuhr fort:
    »Und wenn de jroße schwarze Raum Räder hat,
    dann es et en Lokomotiv. Vielleicht aber auch en
    Lokomobil.«
    Hans hatte längst hinter seinem Vordermann
    Deckung genommen - diese taktische Maßnahme
    hatte er schon gelernt und schrieb alles fein
    säuberlich mit. Er hoffte, es einmal literarisch
    verwerten zu können.
    Inzwischen wurden die Einzelheiten der
    Dampfmaschine erklärt. »Was is e Ventil? Da
    stelle mer uns wieder janz dumm. E Ventil is, wo
    wat erein jeht, aber sein Lebjottstag nix
    erauskömmt - Du, wat schreibs du da? Zeich dat
    emal her!«
    Physiklehrer Professor Bömmel in Heinrich Spoerls Roman „Die Feuerzangenbowle“

    So ähnlich ist's mit dem Kavenzmann auch. Da stelle mer uns janz dumm, und da sage mer so: en Kavenzmann, dat is ene jroße Trumm, dat kann ziemlich schwer sein, dat kann aber auch ziemlich naß sein. Und dat andere, dat Lateinische, dat krieje mer später...


    Wat is'n Internet - Feuerzangenbowle für CDU-Politiker
    Zum Originalfilm geht's    >>>hier<<<  und zu einem Textauszug >>>hier<<<


    Zurück zum Kavenzmann

    Das Wort Kavenzmann hat nicht nur viele verschiedene Schreibweisen, sondern ebensoviele Bedeutungen und Erklärungen zur Wortherkunft. Die Bedeutungen sind in aller Regel bewundernd und ehrerbietig  – also durchaus positiv – besetzt, wie bei einem großen Felsbrocken oder einem riesigen Lastwagen, mit einer Ausnahme allerdings: als Riesen- oder Monsterwelle, die auch als „freak wave“ oder als „Tsunami“ bekannt ist, löst der Begriff Kavenzmann bereits eher ängstlich-negative Assoziationen aus. Eins ist aber in jedem Fall klar: mit einem Kavenzmann ist wirklich nicht zu spaßen! – Es sei denn, man hätte die lateinische Bedeutung „cavens“ (Bürge, Gewährsmann) als ursprüngliche Wurzel des Wortes im Sinn, denn dann freut man sich, daß einem so ein Kavenzmann zur Seite steht!

    ...